So spricht der HERR: Dein Schaden ist verzweifelt böse, und deine Wunden sind unheilbar. Doch ich will dich wieder gesund machen und deine Wunden heilen. Jeremia 30,12.17
Gerade dann, wenn wir uns so fühlen, wie es Gott in obiger Losung sagt, gerade dann sind wir angenommen, schrieb einst Paul Tillich. Ich weiss nicht mehr, wo die Aussage steht. Wichtig indes ist, dass sie mir im Gedächtnis geblieben ist. Darüber hinaus allerdings ist mir die Erfahrung geschenkt worden, dass die Losungszeilen stimmen und ich sie in schweren Zeiten als tragfähig erlebt habe.
Man kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand. Das ist der ultimative Trost, und er trägt einen durch manches hindurch, auch wenn wir dies im Moment nicht glauben können.
Da hat einer Schaden genommen und unheilbare Wunden. Ob sie selbstverschuldet oder von aussen zugefügt worden sind, geht aus der Losung nicht klar hervor. Indes erlebt der Beschädigte und Verwundete Schuld. Ja, auch wenn der Schaden von aussen kam, durch ein Trauma, eine Naturkatastrophe oder ein von Menschen oder vom Schicksal zugefügtes schlimmes Ereignis, ist es menschliche Eigenart, sich dafür schuldig zu fühlen. Und die Betroffenen sind fest überzeugt, dass der herbe Schlag nicht eingetreten wäre, wenn sie sich nur anders verhalten hätten. Oft dauert es lange, bis sich die tröstliche Gewissheit einstellt, dass man trotz allem aufgehoben und getragen ist.
Von: Kathrin Asper