Der HERR segne dich und behüte dich. 4. Mose 6,24
Am Ende des Gottesdienstes empfängt die Gemeinde den Segen Gottes mittels einer Sprechhandlung, die mehr verspricht, als Menschen halten können: Schutz, Lebenskraft und Frieden! Mit dem Zuspruch kommt das Bild der göttlichen Zuwendung. Im aaronitischen Segen ist es das göttliche Angesicht, das über mir aufleuchtet und mich anstrahlt wie die Sonne. Aus der göttlichen Quelle fliesst es in mich hinein –
das göttliche Licht, das mich stark macht, lebendig und friedfertig. Und sättigt! Segen ist für mich auch ein Lebensmittel. Er nährt die Seele. Und unsere Seelen sind gefrässig.
Manchmal holen wir uns einen falschen Segen – hängen an der Flasche oder einem anderen Laster, das uns mehr nimmt als gibt. In seinen wunderbar gewitzten «Dienstanweisungen für einen Unterteufel» beschreibt C. S. Lewis das Gegenteil der göttlichen Segenskraft als ein Saugen, das uns leer macht. «Für uns», meint der Oberteufel, «bedeutet der Mensch hauptsächlich ein Nahrungsmittel; wir bezwecken, seinen Willen vollständig aufzusaugen in unseren Willen … Wir brauchen Vieh, das schliesslich zum Frass wird. Gott sucht Diener, die zuletzt zu Töchtern und Söhnen werden. Wir saugen sie aus. Er gibt sich her. Wir sind leer und wollen uns füllen. Gott besitzt die Fülle und fliesst über.»
Heute ist der Tag des Überfliessens, lassen Sie sich eine doppelte Ration Segen geben! Meinen haben Sie schon.
Von: Ralph Kunz