Behalte meine Gebote, so wirst du leben,
und hüte meine Weisung wie deinen Augapfel.

Sprüche 7,2

In jüngster Zeit habe ich zunehmend mit Menschen zu tun,
die mit ihren Augen Probleme haben. Das mag mit unserem
gemeinsamen Älterwerden zu tun haben, aber auch damit,
dass unsere Augäpfel eine sehr prekäre Angelegenheit sind.
Sie brauchen Fürsorge und eventuell medizinische Pflege.
Wie mit diesen fragilen Teilen unseres Körpers sollen wir
auch mit den Weisungen Gottes umgehen, also den Geboten,
die es für das Wohlergehen der menschlichen Gemeinschaft
gibt.
Diese menschliche Gemeinschaft kann als der Augapfel
Gottes verstanden werden. Sie zeigt, wie es mit uns Menschen,
unserer Welt, der Natur und der Nächstenliebe
aussieht. Als Teil des Augapfels, so mag man räsonieren,
haben wir Anteil an dieser Sicht auf die Welt. Wir sind somit
Bestandteil von mehr oder weniger pfleglich umgesetzten
Weisungen, die in Gottes Geboten enthalten sind.
Wie die Augäpfel sind wir «göttlichen Sehgeräte» prekäre,
sehr verletzliche Instrumente dieses göttlichen Liebeswillens
für die Welt. Hüte meine Weisungen, behalte meine Gebote!
Dieser Ruf begleitet mich in den Tag und über diesen Tag hinaus.
Behalte und behüte, was Gott für seine Schöpfung will!
Bewahren wir diesen Ruf und begleiten wir somit Gott in
dieser, seiner und unserer Welt.

Von: Gert Rüppell