Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Psalm 62,2
Wir wissen, dass Stille uns guttut. Nur haben wir dafür keine
Zeit. Wir haben doch alle Hände voll zu tun. Zuerst dies und
das. Danach noch jenes. Das Tun nimmt kein Ende.
Meine Seele ist stille zu Gott. Erst dann, wenn ich am Ende
bin? Oder darf es schon etwas früher sein?
Da ist etwas in mir, das still sein will. Das sich nicht länger
stören lässt. Die Stille hat einen Ort in mir. Da kann ich mich
zur Ruhe setzen. Ich bin in Gott in mir daheim.
Geborgen, geliebt und gesegnet,
gehalten, getragen, geführt
erkennen wir Gott. Er begegnet,
wenn Schweigen den Schweigenden spürt.
Geborgen, geliebt und gesegnet,
gehalten, getragen, geführt
besingen wir Gott. Er begegnet
im Wort, das uns heute berührt.
Diese Liedstrophen, die der Theologe Georg Schmid zu
Psalm 62 gedichtet hat, mögen uns heute stille werden lassen.
Stille zu Gott, der uns hilft. Bevor all das getan ist, von
dem wir meinen, dass es heute getan werden müsste.
Von: Ruth Näf Bernhard
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