Fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der
gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!
Jeremia 6,16

Schon Augustinus – 300 n. Chr. – sagte, dass unser Herz «unruhig» ist, «bis es Ruhe findet in dir».
Ruhe und inneren Frieden zu finden, ist eine uralte Sehnsucht des Menschen.
Ruhe finden wir auf «den Wegen der Vorzeit», «auf uralten Pfaden», wie es in der Zürcher Bibel heisst.
Früher war alles besser! Oft ertappe ich mich dabei, das zu denken oder es gar zu sagen. Dabei weiss ich, dass es ein Zeichen des Alters ist, so zu denken. Auf Altbewährtes zurückzugreifen, kann hilfreich sein. Und sich auf Gott zu besinnen und dabei Güte, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Frieden im Auge zu haben, kann uns seelische Ruhe schenken, wenn uns der Stressmoloch des Alltags zu verschlingen droht. Die Rückschau verbindet uns auch mit unseren Wurzeln, was ausserordentlich wichtig ist. Wer verwurzelt ist, öffnet sich leichter der Zukunft.
Wenn wir in der Rückschau Ruhe finden, so können wir wieder Vertrauen fassen und vorwärtsgehen. Das Kirchenlied fasst es in tröstliche Worte:
«Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.»
Zwischen Rückbesinnung und Zukunftshoffnung kann sich gelingendes Leben einfinden.

Von: Kathrin Asper