Paulus schreibt: In allem erweisen wir uns als Diener
Gottes: als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die
Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts
haben und doch alles haben.
2. Korinther 6,4.10

Der Abschnitt trägt in der Übersetzung die Überschrift «Die
Kraft Gottes». Und er handelt vom Dienen.
Ich selbst kenne das Dienen als das Erfüllen von Pflichten,
Pflichten in der Familie, im Beruf, in Vereinen. Dieses Dienen
ist mehr oder weniger selbst gewählt. Es macht manchmal
Freude und ist manchmal lästig. Oft schenkt es aber Sinn und
Befriedigung. Ich fühle mich nützlich, denn ich kann jemand
anderem etwas Gutes tun oder eine Sache vorantreiben.
In den Worten aus dem Korintherbrief schwingt aber noch
etwas anderes mit: das Dienen für etwas Grösseres, das
Dienen gegen Widerstand, das Dienen als ständige Daseinsform.
Das Dienen «als die Traurigen, aber allezeit fröhlich».
Gerade habe ich in der Zeitung einen Bericht über zwei Soldaten
gelesen, die eine heranrückende Front beobachten.
Laut Experten ist die Verteidigung der beschriebenen Stadt
entscheidend für den ganzen weiteren Kriegsverlauf. Das
Beispiel dieser Soldaten, die sich in den militärischen Dienst
stellen oder stellen müssen, zeigt mir eine ganz andere
Dimension des Dienens.
Der Gottes-Dienst als ständige Daseinsform: Wie kann er
in meinem Leben aussehen? Was bedeutet es, eine Dienerin
Gottes zu sein? Wie kann die «Kraft Gottes» in mir wirken?

Von: Katharina Metzger