Nicht werde jemand unter dir gefunden,
der Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste
oder Zauberei treibt. Denn wer das tut,
der ist dem HERRN ein Gräuel.
5. Mose 18,10.12

Wenn es im Gesetz des Moses heisst, etwas ist «dem Herrn
ein Gräuel», gilt es ernst. In der Losung ist die Rede von okkulten
Praktiken. Die Warnung ist überdeutlich! «Lass die Finger
davon – es ist gefährlich.» Warum diese Dringlichkeit? Es geht
um das erste Gebot. Dort heisst es ebenso apodiktisch: «Du
sollst neben mir keine anderen Götter haben.» (Exodus 20,3)
Wer sich in den geheimen Künsten versucht, bindet sich an
andere Mächte. Er oder sie traut Gott nicht über den Weg,
glaubt nicht an die Güte des Schöpfers und verlässt sich auf
ein Wissen, das Macht verspricht. Wer Magie treibt, macht
sich die unsichtbaren Mächte dienstbar, benutzt sie durch
Beherrschung – sei es um Gutes (weisse Magie) oder Böses
(schwarze Magie) zu bewirken. Oder wird von Mächten
benutzt und beherrscht. Es gilt die Warnung des Dichters, der
uns das Bild des hilflosen Zauberlehrlings geschenkt hat: «Die
ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.» Und ich denke an
die neuen Hexenmeister, die meinen, sie könnten die künstliche
Intelligenz beherrschen. Steckt hinter dem Künstlichen
am Ende die alte Kunst? Und werden wir die Geister noch
los, die wir schon gerufen haben? Eines weiss ich: Aberglauben
macht nicht frei – gleichgültig, ob er auf geheime oder
auf technische Magie setzt. Beides ist dem Herrn ein Gräuel.

Von: Ralph Kunz