Die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft
der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der
Kinder Gottes.
Römer 8,21

Der Brief an die Römer ist ein Meisterwerk des Paulus von
Tarsus. Schön geschrieben und gut zu lesen. Schön fromm
könnte ich auch sagen. Paulus schreibt klar, wer der Meister
ist und was wir erwarten dürfen, wenn wir denn die richtigen
Entscheidungen im Leben und im Glauben treffen. Eine ganz
klare Absicht scheint mir in den Zeilen rüberzukommen: Das
Evangelium des Jesus Christus ist Dreh- und Angelpunkt.
Alles andere bringt’s nicht!
Vor kurzem ist erneut ein Mensch verstorben, den ich sehr
schätzte und von dem ich vieles lernen durfte. Zu jung
gegangen und zu plötzlich. Immer wenn ich mit dem Tod
konfrontiert werde, merke ich, wie dünn doch mein Glaube
ist und wie brüchig. Ich kann einfach nicht so glauben, dass
mir solche Lebensschnitte nichts ausmachen. Es schmerzt
mich, es tut weh, es lässt mich zweifeln und macht mich
nervös. Was «verhebt» nun wirklich von dem, was ich
erfahren und gelesen habe? Was ist wirklich wasserfest und
unverwischbar? Was ist bei mir frei von der Knechtschaft
der Vergänglichkeit? Wo fühle ich mich frei als Kind Gottes?
Meine Pfarrkollegin hat in einer Geschichte einmal erzählt,
dass es vielleicht darum geht, «Sehnsucht nach der Sehnsucht
nach Gott zu haben». Ein wunderbarer Gedanke. Ich
wünsche uns allen Sehnsucht nach der Sehnsucht.

Von: Markus Bürki