Gott breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Grossen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens. Hiob 9,8–9

Auf meiner letzten Dienstreise nach Bolivien habe ich tatsächlich das Kreuz des Südens gesehen. Daran erinnert mich der heutige Text. Der Anblick des Himmels und seiner Sterne, die Sternbilder, die Milchstrasse, der Mond und die Sonne berühren mich und lassen mich staunen.
Hiob erinnert mit dem heutigen Text an die Schöpferkraft Gottes. Für ihn ist klar, dass Gottes Wirken wunderbar ist. Und diesem Wirken haben die Menschen nichts entgegenzusetzen, auch dann nicht, wenn Gott die Welt erschüttert. Kann ich mit beidem leben, mit dem Wunderbaren des Sternenhimmels und mit den Erschütterungen? Eigentlich will ich doch die Erschütterungen zwar annehmen, aber immer auch tatkräftig daran arbeiten, dass Heilung entstehen kann.
Und noch etwas bedenke ich: Das Wunderbare an Gottes Schöpfung macht mich demütig. Wie klein bin ich doch. Und die Erschütterungen, die ich immer wieder annehmen muss, machen auch demütig. Demütig sein heisst nicht passiv sein. Vielmehr ist Demut ein Anerkennen der Kraft Gottes, des Gottes des Lebens, damit wir selber Kraft haben.
Danke für deine Kraft.

Von: Madeleine Strub-Jaccoud