Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Psalm 139,5
Da wird Geborgenheit angesprochen, ich bin geborgen und aufgehoben in Gott, behütet, gesegnet und geschützt.
Es ist Gnade und ein grosses Geschenk, das erfahren zu dürfen.
Eben waren Meldungen in der Zeitung, am Radio und
im Fernsehen, wonach alte und junge Menschen sich verlassen und einsam fühlen. Auch wurde berichtet, dass in erschreckendem Ausmass junge Menschen seelische Probleme hätten, an Ängsten und Depressionen litten.
Gott heilt zerbrochene Herzen, lernten wir gestern, und heute spricht die Losung von tiefer Geborgenheit. Alles kommt von Gott, doch was können wir dazu tun?
Die Seherin Hildegard von Bingen (12. Jh.) empfahl, melancholischen Menschen, die gebrochenen Herzens sind, täglich mehrmals tröstende, hoffnungsvolle Texte aus der Bibel vorzulesen. Die Losungen von heute und von gestern würden sicher dazugehören.
Noch heute brauchen wir ein ähnliches Vorgehen in der Psychotherapie. Wir fordern depressive, verzweifelte, sich schuldig fühlende Menschen auf, auf ihre Gedanken zu achten. Dann sollen sie neben jeden dunkeln Gedanken einen positiven setzen, was keine geringe Anstrengung ist. Wenn sich dann auf geheimnisvolle Weise und durch unser Dazutun die dunkle Wolke über dem Gemüt hebt, so geschieht uns eine mögliche Form (neben vielen anderen Formen) von Heilung.
Von: Kathrin Asper