Ich, der HERR, behüte den Weinberg und begiesse
ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe,
will ich ihn Tag und Nacht behüten. Jesaja 27,3
Zuvor spricht der Prophet vom Leviathan, der Verkörperung
des lebensfeindlichen Chaos. Ihn wird beim Gericht
das Schwert treffen. Und nach dem Gericht wird Israel ein
lebendiger Weinberg sein. Die Welt, in der wir leben, ist aus
den Fugen geraten. Wir beten um Gottes Präsenz in dieser
chaotischen Welt, bitten um Heilung, um Gerechtigkeit,
Frieden. Ja, wir bitten Gott, die Lebendige, doch einzugreifen.
Die Vision eines Weinbergs, den die Lebendige selber
hütet, die Reben begiesst, den Weisen einen klaren Verstand
geben möchte, leitet uns in unserer Ohnmacht. Aber da ist
dieses Gericht. Es will einfach nicht in meine Gedankenwelt
passen, das Schwert schon gar nicht. Denn meine Vision von
Heilung und Versöhnung ist ja nicht nur von der Vision des
Propheten getragen, sondern auch vom Glauben an die Auferstehung
Jesu, an die Auferstehung, die den Tod überwunden
hat. Ich spüre stark, dass genau dieser Glaube gestärkt
werden muss, gehegt und gepflegt. Kann ich das allein?
Oder kann ich es, wenn ich zusammen mit anderen Menschen
bete? Kann ich es, wenn ich mich verbunden weiss mit
Schwestern und Brüdern aus der weltweiten Kirche?
Schenke du uns den Glauben an das Leben.
Von: Madeleine Strub-Jaccoud