Ein drittes Mal fragte Jesus: Simon, Sohn von Johannes,
liebst du mich? Petrus wurde traurig, weil er ihn ein
drittes Mal fragte: Liebst du mich? Er sagte zu ihm:
Herr, du weisst alles, du weisst auch, dass ich dich
liebe! Jesus sagte zu ihm: Sorge für meine Schafe!

Johannes 21,17

Einmal reicht. Zweimal ist einmal zu viel. Aber: Aller guten
Dinge sind drei. Liebst du mich? Traurig, aber wahr: Der
Allwissende fragt einmal, zweimal, dreimal. Muss das sein?
Dann keine Antwort, auch keine Bitte, sondern ein Befehl:
Sorge für meine Schafe!
Ohne Liebe geht das nicht. Ohne wahre, tiefe, innige Liebe
ist das nicht möglich. Denn für Schafe sorgen heisst: ein
Nomadenleben führen; Tag und Nacht, Sommer wie Winter
mit der Herde unterwegs sein; Hitze und Kälte ertragen,
Sonne und Regen; Futter im felsigen Gelände und Wasser
in der Dürre suchen; Schutz vor Gewitter und Schneesturm
herrichten; kranke Tiere pflegen; übermütige Jungtiere
besänftigen; schwachen Muttertieren helfen, Neugeborene
versorgen, wilde Tiere vertreiben … und damit: die Natur, die
Mitwelt, das Leben schützen.
Schafe hüten – wer das tut, vertraut dem Leben und übernimmt
mit Leib und Seele Verantwortung – tagaus, tagein.
Wer das tut, sagt nicht nur einmal, sondern immer wieder:
Ich liebe dich. Wer das tut, liebt wirklich und wahrhaftig.

Von: Barbara und Martin Robra