Erbaut auch ihr euch als lebendige Steine zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.          1. Petrus 2,5

Eine Kirchgemeinde ist eigentlich ein «Unding». Denn lebendige Steine gibt es nicht. Entweder sind es Pflanzen, die bloss wie Steine aussehen, oder es ist wirklich Granit. Der ist und bleibt leblos, seit Jahrtausenden.

Eine Kirchgemeinde ist trotzdem genau das: ein Haus aus lebendigen Steinen. Denn will man etwas ändern, wird es hart. Wer frisch und freiwillig da ist, findet es eventuell leichter, den berühmten Unspunnenstein, der immerhin 83,5 kg wiegt, richtig weit zu werfen, als irgendeine kleinere Neuerung durchzusetzen. 4,11 m ist übrigens der schwer zu brechende Rekord von Markus Maire aus dem Jahr 2004.

Hartnäckig muss man sein. Beim Steinstossen ist es ganz offensichtlich, in der Kirche bleibt es auch nicht lange verborgen.

Aber diese geistlich-lebenstüchtigen Steine sind zugleich toll und unberechenbar. Sagenhaft viele Einfälle, fixe und Schnapsideen kullern und bollern, rollen und rumpeln durch die Gegend und die Gemüter, durch Presse und Internet. Man holt sich womöglich schnell blaue Flecken, geistliche, versteht sich, wenn man nur schon von weitem zuschaut.

Eine Kirchgemeinde erbaut sich am besten, wenn sie ziemlich regelmässig prüft, ob alles Unverrückbare und alles Wilde Gott gefällt. Dieses «Opfer» ist gemeint.

Von Dörte Gebhard