Der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.     1. Mose 12,1

So was kommt doch heute bei uns nicht mehr vor?! Dass ein steinalter Mann seine Siebensachen packen muss? Weg und auf den Weg muss?

Wie oft das vorkommt! Überwiegend sind es aber hochbetagte Frauen, die fort aus allem Vertrauten müssen, weg aus allem Gewohnten… Ins Pflegeheim. Bei Abram waren es insgesamt mindestens 1478 km von Haran nach Ägypten. Vom «Daheim» seit 60 oder 70 Jahren ins Alterszentrum kann es innerlich noch viel weiter sein, auch wenn es nur einen Kilometer weit ist. Die Zukunft ist vage. Abram erfährt gar nichts Genaues von seinem Gott. Er soll aufbrechen «in ein Land, das ich dir zeigen will», spricht Gott. Keine Details, kein Versprechen, dass alles besser wird. Vor allen Dingen wird es anders. Ganz anders.

Was erlebt Abram? Gott kommt mit.  Immer.  Sogar als er wegen einer Hungersnot ein Wirtschaftsflüchtling wird. Überall unterwegs kann er ihm sein Leid klagen, ihm danken. Was erlebt eine uralte Frau im Altersheim? Gott kommt mit. Egal, wie plötzlich der Abschied vom Bisherigen ist oder ob man ihn überhaupt noch richtig begreifen kann. Ganz gleich, wie es einem alten Menschen im Pflegeheim ergeht: Gott ist mit seinem Segen da. Zuletzt sind wir dann alle unterwegs wie Abram, weg von allem, durch Sterben und Tod hindurch, zu Gott, «in das Land, das er uns zeigen will».

Von Dörte Gebhard