Wer Dank opfert, der preiset mich, und da ist der Weg, dass ich ihm zeige das Heil Gottes.   Psalm 50,23

Wenig ist peinlicher, als wenn ich im Stress vor einem Besuch einen Gegenstand als Geschenk verpacke, den ich vor längerer Zeit selbst erhalten habe – und erst noch ausgerechnet von den jetzt Besuchten … So empfindet Gott gegenüber Opferfleisch und Opferblut, es sei von Tieren, die er/sie, Gott, ja selbst geschaffen und den Menschen gegeben habe (Verse 9–13). Was jedoch ankommt, sei ein Dank. Ein Dank-«Opfer». Etwas also, das aus mir selbst kommt, das ich selbst «entwickelt» habe in meinem Innern.

Wer dankt, gibt Gott die Ehre. Mehr noch: Wer Gott Danke zu sagen vermag, bekommt etwas dafür. Nämlich den Weg gezeigt, der Zukunft bringt: das «Heil Gottes», Gottes Hilfe. Gott will nicht etwas, das sowieso von ihm gekommen ist, sondern er will mich. Ganz. Weil er es war, der mich etwas Gutes erfahren liess. Weil sie es war, die mich den richtigen Entschluss fassen liess, der dann weiterhalf. Und noch etwas ist wichtig beim Danken: Gott will nicht zuerst meinen Dank, und dann erhalte ich Hilfe, das «Heil» – nein, ich habe diesen «Weg» bereits gezeigt bekommen, schon erfahren. Erst danach erkenne ich, dass ich etwas nicht selbst gemacht oder erfunden habe, sondern dass das schon das «Heil» war! Danke zu sagen, so ist oft zu hören, falle in der heutigen Zeit vielen Menschen schwer.  Dabei wäre es doch   gerade Gott gegenüber selbstverständlich!

Von Hans Strub