Siehe, Kinder sind eine Gabe des HERRN.         Psalm 127,3

In der Mitte der Wallfahrtspsalmen 120 bis 134 steht die Zusage: Es gibt einen Segen für die ganz gewöhnlichen Menschen. Ihr Leben gelingt und wird Zukunft haben. Sie selbst tragen mit ihrer Arbeit viel dazu bei. Aber das Lebensglück ist nicht einfach machbar. Es ist immer auch ein Geschenk von Gott, wenn das Tun gelingt. Der Psalm zeichnet Bilder aus dem alltäglichen Leben. Im ersten Teil geht es um den Lebensraum, den die Menschen gestalten. Sie bauen ein Haus, sie bewachen eine Stadt. Und sie vertrauen darauf, dass Gott bei ihnen ist und ihnen hilft.

Im zweiten Teil kommt die nächste Generation in den Blick. Das Leben an Kinder weitergeben – sie beim Aufwachsen begleiten und unterstützen – oder sich auf eine andere Art für die kommende Generation einsetzen: Das ist ein Teil des gelingenden Lebens. Dabei wird die Generation der Eltern (und auch der Grosseltern) durch ihre Aufgaben sehr gefordert, manchmal bis an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit. Aber die ältere Generation erlebt auch die Dankbarkeit für das wachsende Leben. Der Psalm ist überzeugt, dass dieses Geschenk von Gott kommt. Und dass es kostbar ist, wie ein grosser Lohn am Ende des Monats oder wie eine unerwartete Erbschaft, von der man lange zehren wird. «Siehe, das Erbe vom HERRN sind Kinder, ein Lohn ist die Frucht des Mutterleibs.»

Von Andreas Egli