Ich will dem HERRN singen, denn er ist hoch erhaben.
2. Mose 15,1
Noch einmal geht es um den Auszug aus Ägypten. Nun wird von den Israeliten erzählt, die den beschwerlichen Weg in die Freiheit unter die Füsse nehmen. Sie sollen keine Sklavenarbeit mehr leisten, sondern nur noch einem dienen – ihrem Gott. Ihnen hinterhergeschickt wird eine hochgerüstete Armee, die sie stoppen und zurückholen soll. Schnelle Pferdegespanne ziehen die ägyptischen Kriegswagen, auf denen schwer bewaffnete Kämpfer stehen. Zur Entscheidung kommt es, als die Israeliten am Rand einer Wasserfläche nicht mehr weiterkommen. Auf unerklärliche Art weicht das Wasser zurück, sodass man es zu Fuss durchqueren kann. Die schweren Kriegsgeräte dagegen bleiben im Meer stecken. An dieser Stelle ist ein Psalm in die Erzählung eingefügt, der für Gottes Hilfe dankt. Und gleich zweimal ertönt ein kurzes Siegeslied (Verse 1 und 21). Aber nicht ein Sieg in der Schlacht, sondern ein unerwartetes Naturereignis brachte die Rettung. Das Lied besingt nicht die Stärke der eigenen Kämpfer, sondern ein wunderbares Eingreifen von Gott. «Damals sangen Mose und die Israeliten dieses Lied: Singen will ich dem HERRN, denn hoch hat er sich erhoben. Pferde und Kriegswagenfahrer hat er ins Meer geworfen.» Das Lied drückt den Glauben aus: Gott zeigt seine Hoheit dadurch, dass er auf der Seite der Unterdrückten steht.
Von: Andreas Egli