Gott ist Liebe. 1. Johannes 4,8
Es ist ein kluger und inspirierender Spitzensatz der Theologie, der das Herzstück des Johannesbriefs bildet: «Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe.»
Die Liebe Gottes ist ein dynamisches Geschehen. In ihr verbinden sich Glaube und Leben, Erkenntnis und Erfahrung: «Niemand hat Gott je geschaut. Wenn wir aber einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist unter uns zur Vollendung gekommen.» (1. Johannes 4,12)
Im liebevollen Umgang der Menschen untereinander, im friedvollen Aushalten der Differenz und im unablässigen Streben nach Verständnis und Versöhnung, das sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lässt, scheint das Licht Gottes auf, das mit Christus in die Welt gekommen ist. Die Spuren seiner gelebten Liebe leuchten den Weg zu einer Gemeinschaft, in der die Liebe auch die Beziehung von Mensch zu Mensch definiert. Denn die von Gott empfangene Liebe verpflichtet zur gelebten Nächstenliebe: «Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und er hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner.» (1. Johannes 4,20)
Gottes Liebe, die den Menschen und die Welt zum Guten verändern will, überwindet die Furcht. Und sie zählt zu jenen Wundern, die grösser werden, wenn wir sie teilen.
Von: Felix Reich