Zur letzten Zeit wird kein Volk wider das andere
das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht
mehr lernen, Krieg zu führen. Jesaja 2,2.4
Ich lasse Gedanken bleiben, was mit der letzten Zeit gemeint
sein könnte. Aber wie wunderschön tönt die Zuversicht, dass
Krieg nicht mehr gelernt wird! Jesaja braucht hier, ausdrucksstark,
wie er ist, eine makabre, aufrüttelnde Umschreibung.
Ja, Krieg wird leider gelehrt und gelernt. Auch ich musste
mich dem in der Schweizer Armee unterziehen. Wie hoffnungsvoll
wäre es, wenn Friede gelernt würde! Nur geschieht
leider das Gegenteil. Es wird angesichts aktueller Kriege und
Bedrohungen eifrig auf- und nachgerüstet. Nicht abzusehen,
was für Eskalationen wir dieses Jahr noch zu gewärtigen
haben. Wo sind die Friedensbewegungen geblieben, die uns
mit dem Slogan «Schwerter zu Pflugscharen» oder «Frieden
schaffen ohne Waffen» zuversichtlicher werden liessen?
Heute müsste auf den Transparenten stehen «Kampfdrohnen
zu Luftballons» oder ähnlich. Und Gott? Wir müssen
damit leben, dass er nicht eingreift. Wir Menschen müssen
mit dem Entwaffnen beginnen! Den Krieg nicht mehr lehren
und nicht mehr vorbereiten. Was könnte die Welt für ein
friedlicher Ort sein, wenn der Zugang zu Bodenschätzen,
die Nutzung des Trinkwassers, die Befischung der Meere
usw. mit fairen Verträgen zwischen gleichgestellten Partnern
geregelt würden statt mit Machtgehabe und Krieg! Nächstenliebe
First statt America (oder Switzerland) First!
Von: Bernhard Egg
