Erschienen ist die Gnade Gottes, allen Menschen zum
Heil. Sie erzieht uns dazu, der Gottlosigkeit und den
Begierden der Welt abzuschwören und besonnen,
gerecht und fromm zu leben in dieser Weltzeit.
Titus 2,11–12
Zwei Verse aus dem Brief an Titus, in denen es um den
im Alltag gelebten Glauben geht. Paulus möchte in diesem
Brief dazu beitragen, in Korinth eine geordnete Gemeinde
aufzubauen.
Im ersten Vers wird uns Freude geschenkt. Wir dürfen uns
entspannen und loslassen, denn die Gnade Gottes ist allen
Menschen zum Heil erschienen. Aber bereits im zweiten
Vers wird die Freude über das Loslassendürfen getrübt. Die
Gnade Gottes erzieht uns. Das tönt nach Anstrengung. Wir
sollen dazu erzogen werden, besonnen, gerecht und fromm
zu leben. Das wollen wir zwar alle, schaffen es aber nicht
immer. Soll es dank der Erziehung durch die Gnade Gottes
möglich sein?
Ja, wir können diesen Vers positiv betrachten: Wenn wir
ein Kind erziehen, begleiten wir es. Wir zeigen ihm, wo es in
Sicherheit spielen kann und wo es etwas zum Lernen gibt.
Wir führen es zur Ruhe, bereiten ihm ein Nest der Geborgenheit,
wo es die vielen Eindrücke des Tages verarbeiten und
sich entspannen kann. Erziehung bietet einen Schutz- und
Lernraum und ermöglicht, in der Stille zu sich selbst zu finden.
Die Flut von Reizen, Begierden und Informationen darf
ruhen. Dank der Gnade Gottes, die uns erzieht.
Von: Monika Britt