Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich
aller seiner Werke. Psalm 145,9
Das Gute und Schöne zu erkennen, ist eine überwältigende
Erfahrung. Einzutauchen in die Schönheit der Schöpfung,
ist ein Geschenk: sich nicht satt sehen zu können an den
schroffen Felswänden und den im Sonnenlicht leuchtenden
Bergspitzen, oder nicht genug bekommen vom kopfüber
Hineinspringen in den im Abendlicht glitzernden See. Die
Natur wird zum Spiegelbild der Grösse und Güte Gottes.
Die «mächtigen Taten» (Psalm 145,12) zeigen sich oft auch in
der zwischenmenschlichen Begegnung. Ein Wort, das guttut,
ein Gespräch, das ermutigt, ein Zuspruch zur rechten Zeit,
eine Handlung, die hilft. In solchen Momenten potenzieren
sich die Güte und die Barmherzigkeit Gottes und es leuchtet
jene Verheissung, die im Zentrum der biblischen Botschaft
steht und an der sich das Handeln im Namen der guten
Nachricht zu messen hat: Gott «stützt alle, die fallen, und
richtet alle Gebeugten auf.» (Psalm 145,14)
Beides, die überwältigende Erfahrung der Schönheit der
Schöpfung und der Anspruch, die Güte Gottes in Wort und
Tat zu verkündigen, gehört zusammen. Das Fest, die Freude
und der Jubel über die Schönheit der Schöpfung geben die
Kraft, sich selbst in den Dienst der göttlichen Barmherzigkeit
zu stellen.
Von: Felix Reich