Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit. 2. Korinther 9,10
Der Samen ist ein Geschenk Gottes, aber bis zum Brot sind harte Arbeit und viel Geduld gefragt. Es muss gerodet und gepflügt werden, gewässert und gejätet. Dann vergeht viel Zeit mit Keimen, Spriessen, Wachsen und Gedeihenlassen.
Der Samen der Liebe Gottes ist ein Geschenk, aber bis zu den Früchten sind harte Arbeit und Geduld gefragt. Es muss laut Paulus Gewohntes gerodet und Traditionelles umgepflügt werden, und dann vergeht auch in einer christlichen Gemeinschaft viel Zeit mit Keimen und Spriessen, Wachsen und Gedeihenlassen. Der ungeduldige Apostel schreibt nicht nur an die Korinther, sondern auch an sich selbst. Selten hat er gemütlich abgewartet. Er hat in den jungen Gemeinden immer etwas zu wässern, zu fördern, zu düngen, auch zu jäten und sogar gänzlich auszureissen: absurde Ideen, Konkurrenzkämpfe und manche Sonderwünsche.
Mit Gottvertrauen wird aus wenigen Samenkörnern viel Brot und sogar aus Wasser Wein, aber es sind harte Arbeit und Geduld gefragt. Martin Perscheid hat diese menschenmögliche Verwandlung gezeichnet: Zwei in Sandalen giessen am Rande der Wüste einen winzigen Weinstock. Sagt der eine zum andern: «Das dauert jetzt natürlich ein Weilchen.» Wenn von Früchten gar nichts zu sehen ist? Dann schaut am besten nach den Samen, die bei Gott stets vorrätig sind.
Von: Dörte Gebhard