Es entstand auch ein Streit unter den Jüngern, wer
von ihnen als der Grösste gelten könne. Jesus aber sagte zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Macht über sie haben, lassen sich als Wohltäter feiern. Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern der Grösste unter euch werde wie der Jüngste, und wer herrscht, werde wie einer, der dient. Lukas 22.24–26
Kain erschlägt seinen Bruder Abel ganz am Anfang der Bibel. Er hat Angst, zu kurz zu kommen, und blickt neidisch auf seinen Bruder. Das sitzt offenbar ganz tief drin in uns Menschen. Angst und Neid. Dasselbe bei den Jüngern Jesu. Ausgerechnet sie! Sie sind doch schon so lange mit Jesus mitgegangen und hätten eigentlich die neue Wirklichkeit, die Jesus gelebt hat, besser verstanden haben können. Und trotzdem streiten sie sich im Jesus-Team.
Sind es Angst und Neid, die tief in uns drinsitzen? Oder fehlt uns das Mitgefühl? Ein empathisches Bewusstsein für die Wirklichkeit der Welt und meiner Mitmenschen ist schwer auszuhalten. Jesus ging den Weg des Mitgefühls und des Selbstmitgefühls. Vielleicht können wir diesen Weg mit ihm entdecken? Nicht ein für alle Mal, sondern immer wieder. Wie du und ich wurde er von einer Frau geboren, wuchs heran, war mit Gefährtinnen und Gefährten auf den Strassen seiner Heimat unterwegs; war hungrig, durstig, traurig, fröhlich, verzweifelt, erschöpft und sterbend.
Von: Chatrina Gaudenz / Lars Syring
