Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel
und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist
des HERRN, deines Gottes.
5. Mose 10,14

«Der Himmel und aller Himmel Himmel sind deines
Gottes.» So viel Himmel, Lars. Kannst du dir diese Himmel
in der Mehrzahl vorstellen? Martin Buber übersetzt: «Die
Himmel und die Himmel ob den Himmeln». Mir gefallen
diese Verstärkungen im Hebräischen. Sie bedeuten doch:
Alles, wirklich alles, was ist, ist Gottes – ist sein. Kann ich
dies irgendwie begreifen? Eine Kurzgeschichte von Hugo
von Hoffmannsthal kommt mir in den Sinn. Das kluge Kind:
«Kannst du einen Stern anrühren?», fragt man es. «Ja», sagt
es, neigt sich und berührt die Erde.

Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen. Ein Aha-Erlebnis
war für mich aber, dass Gott im ersten Vers der Bibel die (!)
Himmel und die Erde erschafft. Himmel sind in der Überzahl!
Paulus war ein Himmelsreisender, der mehr hätte erzählen
können. Er hat es immerhin bis in den dritten Himmel
geschafft (2. Korinther 12,2). Ob das im oder ausserhalb des
Leibes geschehen ist, will er nicht verraten. Es reicht ihm,
dass Gott es weiss.
Wie weit wir auch reisen, ob in den Himmeln, auf der Erde
oder in die Tiefen der Erde: Es ist alles Gottes. Und nichts
davon wird uns trennen von Gottes Liebe. Da nimmt uns
unser Reiseführer Paulus die Angst (Römer 8,38 f.).

Von: Chatrina Gaudenz / Lars Syring