Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch. 1. Petrus 5,7

Wir haben nicht nur Sorgen – wir machen uns noch extra
Sorgen! Sie sind berechtigt, gross, manchmal sehr bedrohlicher
Art. Sorgen können uns plagen, quälen, in Angst versetzen, grösser
werden und sich auf tausend Weisen äussern: auf den Magen
schlagen, den Schlaf rauben und die Hoffnung vertreiben. Sorgen
werden uns auch von anderen bereitet.
Natürlich können wir Sorgen vorübergehend verdrängen,
beiseiteschieben, aus dem Bewusstsein verbannen. Aber
meist nehmen wir sie uns zu Herzen, grübeln wir, brüten
wir, bissich dieGedanken imKreise drehen,malen uns dieses
oder jenes Katastrophenszenario aus, zerbrechen uns den
Kopf oder zermartern uns sogar das Hirn.
Weniger geläufig, aber empfehlenswerter ist das Sorgenwerfen.
Man entfernt Sorgen damit nachhaltiger; vielleicht gehen sie
sogar zu Bruch und können nicht länger schaden.
Man bringt beim Werfen mehr Distanzzwischen die Sorgen
und sich selbst, als wenn man nur versucht, sie kurz zu vergessen.
Ausserdem geht es nicht nur um den Weitwurf, sondern um den
Zielweitwurf. Präzis bei Gott sollen die Sorgen
landen, nicht anderen im Weg. Vor allem aber geht es um
grossen Schwung, vielleicht vor lauter Wut, nicht nur um
das allseits gelobte, aber doch ohnmächtige «Loslassen» –
da fielen die Sorgen einem bloss selbst auf die Füsse. Aber
woher die Kraft für so einen grossen Wurf nehmen, wenn
nicht stehlen? Diese Kraft schenkt Gott; er sorgt sich um uns.

Von: Dörte Gebhard