Philippus lief hin und hörte, wie der Mann laut aus dem
Buch des Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: «Verstehst
du denn, was du da liest?» Der Äthiopier sagte: «Wie
kann ich es verstehen, wenn mir niemand hilft!» Und er
forderte Philippus auf, zu ihm in den Wagen zu steigen.

Apostelgeschichte 8,30–31

Setz dich zu mir und erkläre mir, so die Aufforderung des
Äthiopiers. Wie schön, wenn jemand hört, dass ich Hilfe
brauche. Wie schön, wenn mir jemand zuhört, sich neben
mich setzt und sich Zeit nimmt, mir zu helfen, wo ich nicht
weiterkomme. Philippus hat Augen und Ohren offengehalten
und erkannt, dass jemand Hilfe braucht.
In der Bibel finden wir verschiedene Texte, die zum Hören
auffordern. Und viele Gebete beginnen mit der Bitte, dass
Gott höre (Psalm 17,6). Den Menschen öffnet Gott selbst das
Ohr (Jesaja 50,5). Ein bekannter Kanon weist darauf hin, dass
hören schweigen bedingt. Schweige und höre, neige deines
Herzens Ohr, suche den Frieden.
Hören, vor allem das Hören mit dem Herzen, das auch in
der Stille hört, ist für unser Leben zentral. Damit dies möglich
wird, müssen wir von der eigenen Selbstbezogenheit
Abstand nehmen und uns aufmerksam dem zuwenden, was
uns begegnet. So hört das Ohr des Herzens, was mich im
Alltag umgibt und was an mich herangetragen wird.
Hört, dann werdet ihr leben, sagt Gott zu Jesaja (Jesaja 55,3).

Von: Monika Britt