HERR Zebaoth, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht. Jesaja 37,16
Zum zweiten Mal liegen die assyrischen Truppen vor Jerusalem. Beim ersten Mal sind sie überraschend abgezogen, aber nun gilt es ernst. Ihr Kommandant überbringt einen Drohbrief seines Königs Sanherib an Hiskia, den König des winzigen Landes Juda, überschüttet ihn mit Hohn und Spott und macht seinen Gott lächerlich. Ein Machtkampf zwischen Göttern?
König Hiskia hat Angst. Er geht mit dem Brief in den Tempel und breitet ihn vor Gott aus: Da, lies! Er wendet sich an den Herrn über alle Königreiche, den Schöpfer des Himmels und der Erde – die Losung des heutigen Tages. Und er schüttet ihm sein Herz aus. Was hat er der assyrischen Übermacht entgegenzusetzen? Er fleht: «Und nun, HERR, unser Gott, rette uns aus seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde wissen, dass du allein der HERR bist!»
Damals blieb Jerusalem verschont, und Sanherib kam wenig später gewaltsam ums Leben.
Kriege und Gewalt hat es immer gegeben, Machtkämpfe sind auf allen Ebenen weitergegangen, Volk gegen Volk, Grosse gegen Kleine, bis heute. Mit allen Mitteln, grausam, erbarmungslos – und oft anmassend «with God on our side».
«Du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.» Nicht als Partei im Machtkampf um die Oberhand. Dein Reich komme!
Von: Dorothee Degen-Zimmermann