Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt. 1. Petrus 3,9
Es ist so elementar und so einleuchtend und es wäre bitternötig, dass einige es beherzigen und tun, was sie hören. Nicht zurückschlagen, wenn sie geschlagen werden, nicht zurückfluchen, wenn sie verflucht werden. Und es ist so verflucht schwer! Ich meine, Hand aufs Herz, wenn so ein Super-Ego meint, es habe das Recht, andere kleinzumachen, ist es dann nicht unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass dem Grossen die Luft ausgeht und der Kleine wieder Luft bekommt? Weder Jesus noch seine Nachfolger waren Fantasten. Im Unterschied zu uns lebten sie unter Kolonialherren – als Menschen zweiter Klasse. Der Verzicht auf Vergeltung hat vor diesem Hintergrund noch einmal einen anderen Klang. Es geht nicht um die heroische Tat oder darum, klein beizugeben, sondern darum, Frieden zu stiften und den Teufelskreis der Gewalt zu unterbrechen. Der Appell richtet sich an alle Menschen, aber ganz besonders an Christenmenschen. «Weil ihr dazu berufen seid!» Für den Autor, der sich Petrus nennt, ist es wichtig, seine Leser daran zu erinnern. Sie stehen in den Fussstapfen Israels, sie sind Hüterinnen und Hüter eines heiligen Vorgängers, der den längeren Atem hat als die Aufgeblasenen der Welt …
Auf dass die Friedensstifter den Segen erben!
Von: Ralph Kunz