Der HERR führte mich hinaus ins Weite,
er befreite mich, denn er hat Gefallen an mir. Psalm 18,20
Gott führt mich hinaus ins Weite. Er führt mich in ein angstfreies
Land. Dort öffne ich meine Arme weit, atme tief die
frische Luft, schliesse die Augen, spüre den Boden unter mir.
Dort bleibe ich stehen, so lange ich will. Dort wandere ich
weiter, so weit ich will. Dort lege ich mich schlafen, wann
ich will.
Die Menschen dort schauen mich an, interessieren sich für
mich, lassen mir und sich Zeit für Antworten.
Ich darf bei ihnen sein. Ich kann zuhören, zuschauen, mitmachen,
lernen.
Es gibt dort zu essen, zu trinken, es gibt Raum und Zeit.
Und die Menschen haben keine Angst, zu singen, auch
diejenigen, die nicht so gut singen können.
So stelle ich mir die Weite vor, in die mich Gott führt.
Ich frage meinen Partner, wie er sich ein angstfreies Land
vorstellt.
Er stellt sich ein Land vor, wo die Menschen nicht vor dem
Fremden Angst haben, sondern vor dem, was in ihren eigenen
Reihen bedrohlich ist.
Er stellt sich ein Land vor, in dem alle Leute aufgeklärt sind
und wo deshalb die Demokratie funktioniert.
Gott führt uns in die Weite. Und er selbst ist die Weite, das
Land ohne Angst, in dem wir uns geborgen fühlen dürfen.
Von: Katharina Metzger