Auf dich, HERR, mein Gott, traue ich! Hilf mir von
allen meinen Verfolgern und rette mich.
Psalm 7,2

Einem guten Freund von mir ist vor etlichen Jahren die Flucht aus Burma gelungen, aus Myanmar, wie es offiziell heisst. Er ist Sohn eines Baptistenpfarrers. Aufgewachsen ist er im Nordwesten des Landes. Während des Studiums wurde er einer der führenden Köpfe der Demokratiebewegung unter Studierenden, die sich für das Ende der Militärdiktatur einsetzten. Bei den Machthabern machte er sich nicht beliebt. Zum Glück wurde er gewarnt und konnte fliehen. Seine ganze Fluchtgeschichte ist zu spannend und farbig, als dass sie hier Platz hätte; inzwischen hat er einen Schweizer Pass, lebt mit seiner Familie in Basel, ist in der Kirche engagiert. Bei allem bleibt er verbunden mit seinem Land. Ich erinnere mich, wie glücklich er war, als die Militärs wenigstens anfingen, die Macht zu teilen. Nun konnten Freundinnen und Freunde aus der Schweiz seine Heimatkirche besuchen. Es kam zu berührenden Begegnungen. Doch das Militär hielt den Machtverlust nicht lange aus und übernahm 2021 erneut die Macht. Die Lage ist finsterer denn je; Tausende haben schon ihr Leben verloren.
Den Christinnen und Christen Burmas wird es nicht schwerfallen, den heutigen Losungsvers mitzubeten. Ich erinnere heute beispielhaft an sie. Es gibt Millionen von Glaubensgeschwistern, die leider nur zu genau wissen, wer ihre Verfolger sind. Mit ihnen flehen wir um Bewahrung.

Von: Benedict Schubert