Der HERR wird zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spiesse zu Sicheln.
Jesaja 2,4

«… Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.» Was tragen sie aus, die Verheissungen und Weissagungen der Prophetenbücher des Alten Testaments? Warum sollen wir sie heute noch lesen, diese Texte, die sich augenscheinlich immer noch nicht erfüllt haben? Der Friede, wie ihn Jesaja beschreibt, ist noch nicht zu sehen. Es sind keine Gegenwartsbeschreibungen, es ist textgewordene Hoffnung. Hoffnung auf Gottes Frieden. Eine Hoffnung, die eine kriegerische Menschheit vielleicht seit jeher umgetrieben hat. Die Sehnsucht nach einer Welt, die anders sein könnte, als sie jetzt  ist, sie wird durch diese Texte wachgehalten. Das  ist der Beitrag der Verheissungen für die Gegenwart. Sie helfen bei aller Ungeduld, Geduld zu bewahren. Gottes Reich  ist im Wachstum begriffen, auch wenn wir es nicht immer sehen können und manches dem entgegenzustehenscheint.

Und zugleich sind diese Texte wie ein Stachel, um bei aller Geduld ein gutes Stück ungeduldig zu bleiben, sich nicht abzufinden mit den Zuständen, wie sie jetzt sind. Nichts muss bleiben, wie es ist.

Von Sigrun Welke-Holtmann