Durch Christus Jesus haben wir Freimut und Zugang in aller Zuversicht durch den Glauben an ihn. Epheser 3,12

Zuversicht trotz allem ist das, was ich mir vom Glauben erhoffe. Eine getroste Hoffnung, die mir auf geheimnisvolle Weise immer wieder zur Erfahrung wird und mich an ein Lied denken lässt, das mich seit früher Kindheit begleitet: «Vom Aafang bis zum Änd» von Paul Burkhard.
«Nie mee fürcht ich mich, dänn ich han ja dich, Jesus Chrischtus Herr.»
Ich habe das Lied oft gesungen. An Spitalbetten und Gräbern, mit einem schreienden Kind auf dem Arm, das keinen Schlaf findet, manchmal auch in dunklen Grossstadtgassen. Natürlich fürchtete ich mich dennoch. Aber die schlichten Zeilen und die vertraute Melodie lockerten den Würgegriff der Angst.
Psalmen und Gebete, Bibelverse und lieb gewonnene Erzählungen, manchmal auch nur eine in der Stille der Kirche angezündete Kerze sind mir Türen, die mich in die Getrostheit des Glaubens hineinführen können. Manchmal vermag ich jedoch nur hindurchzuschauen. Freilich sehe ich auch in diesen Momenten durch den Türspalt jenes Licht, das sich «Zuversicht durch den Glauben» nennt: die Gewissheit, dass andere Menschen Worte für das Gebet finden, wenn mir nur noch das Schweigen bleibt, und jemand ein Licht anzündet, wenn sich mein Blick verdunkelt.

Von: Felix Reich