Jesus sprach: Weh euch Pharisäern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze und Raute und allem Kraut und geht vorbei am Recht und an der Liebe Gottes. Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Lukas 11,42

Weh euch Pharisäern! Die armen Pharisäer kommen schlecht weg. Nicht nur in diesem Bibeltext, Jesus zieht gerne über sie her. Verlogen, rechthaberisch, besserwissend, kurz, einfach anstrengend. In meiner Arbeit habe ich auch schon mehrmals den Ausdruck «Pharisäer» gehört – meistens nicht im guten Sinne, vielmehr für die Ungläubigen oder die, welche sich hinter Prunk und Worten und Ritualen verstecken müssen. Kleider machen Leute.
Bei «The Chosen» (Die Auserwählten – eine US-amerikanische Fernsehserie zum Leben von Jesus) kommen die Gelehrten immer schön angezogen und Jesus selbst in seinen einfachen Kleidern.
Ich finde, das sagt viel aus. Gerade in der evangelischen Tradition sollte es uns bewusst sein, dass Kleider, Bilder und auch schöne Kirchen nicht das Zentrum des Glaubens sind, sondern vielmehr ein Hilfsmittel, um in die richtige Stimmung oder den richtigen Herzschlag zu kommen.
Dennoch, Kleider machen Leute. Immer wenn ich in den Alters- und Pflegeheimen im T-Shirt den Gottesdienst abhalte, fühle ich mich ganz wohl, weil ich sonst schwitzen würde und weil es auch sonst nicht meine Art ist. Da halte ich es ganz mit Jesus und trage einfache Kleidung anstelle eines Kittels.

Von: Markus Bürki