Mein Gott, des Tages rufe ich, doch antwortest
du nicht, und des Nachts, doch finde ich keine Ruhe.
Psalm 22,3

«Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!» Am Kreuz betet Jesus den 22. Psalm. Macht er halt nach diesem Ausruf, oder spricht er ihn weiter Vers um Vers? In jedem Fall sind die Passionsgeschichten der Evangelien und dieser Psalm eng miteinander verbunden: «Sie haben meine Hände und Füsse durchgraben. Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie aber schauen zu und weiden sich an mir. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.»
Jesus am Kreuz ist Gott in seiner Verlassenheit unter den Menschen.
Doch zum Psalm gehören auch Verse wie diese: «Er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; und da er zu ihm schrie, hörte er’s… Die Elenden sollen essen, dass sie satt werden; und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben. Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Völker. Denn des HERRN ist das Reich, und er herrscht unter den Völkern.»
In der dunkelsten Stunde leuchtet trotz allem das Licht der Hoffnung auf Gottes Reich des Friedens und der Gerechtigkeit für alle Welt!

Von: Barbara und Martin Robra