Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen:
Was werden wir essen? Was werden wir trinken?
Womit werden wir uns kleiden? Matthäus 6,31
Das Englische hat zwei verschiedene Wörter: to worry (sich Sorgen machen) und to care (für jemanden sorgen). Auf Deutsch wie auch in den biblischen Sprachen gibt es nur das einzige Wort «sorgen», aber mit verschiedenen Bedeutungen. Wo hat man gute Gründe, in einer gefährlichen Situation ängstlich und vorsichtig zu sein? Wo wären die besorgten Gedanken, die sich ständig im Kreis drehen, eigentlich nicht nötig? Wo ist es eine wichtige Aufgabe, sich mit Vorsorge und Fürsorge um Mitmenschen zu kümmern, die darauf angewiesen sind? Die Jesusworte in der Bergpredigt geben Hinweise, wie man zwischen den verschiedenen Arten von «sorgen» unterscheiden könnte. An erster Stelle soll das Vertrauen auf Gott stehen: «Euer himmlischer Vater weiss, dass ihr alle diese Dinge nötig habt.» (Vers 32) Was den unnötigen Sorgen eine Grenze setzen kann, ist schlicht die Nacht: «Macht euch keine Sorgen für den morgigen Tag.» Jeder Tag hat seine eigenen Sorgen, das ist genug. (Vers 34)
Der Liederdichter Niklaus von Zinzendorf regt mit zwei Wörtern zum Nachdenken an: sorgenfrei und sorgsam. «Gib mir deinen Geist, der so köstlich heisst, dass ich ohne Worte spreche, dass ich ohne Sturm zerbreche, dass ich sorgenfrei und doch sorgsam sei.» (Lied 815,3)
Von: Andreas Egli