Singet dem HERRN ein neues Lied;
singet dem HERRN, alle Welt!
Psalm 96,1

Neu soll das Lied sein, fordert der Psalmist uns auf. Und doch
setzt er fort, was bisher den Psalter bestimmte, das überschwängliche
Lob Gottes. So endet es auch – mit den Worten:
«Alles, was Odem hat, lobe den Herrn» (Psalm 150,6).
Singen ist eine wunderbare Weise, unseren Glauben zum
Ausdruck zu bringen. Dies wissen alle, die in Kantoreien
und Singkreisen aktiv sind. Und auch wir Gemeindeglieder
kennen das herrliche Gefühl, wenn im Gottesdienst ein
uns ans Herz gewachsenes Lied gesungen wird: «Grosser
Gott, wir loben Dich» etwa. Nicht nur, dass wir in unseren
Kirchen je einheimische Kirchengesangbücher haben, nein,
die Aufforderung des Psalmisten ist ja längst ökumenische
Realität geworden, indem wir nicht nur Lieder von Christen
anderer Kulturen in unsere Gesangbücher aufgenommen
haben. Auch gibt es ja ganze Gesangbücher, die, gemäss
der Aufforderung des Psalmisten, uns diesen weltweiten
Lobpreis Gottes nahebringen. Alle Welt singt! Ich entsinne
mich an frühe Zeiten der ökumenischen Bewegung, als wir
aus «Cantate Domino» sangen. Dann wurde es «Thuma
Mina». Für die Vollversammlungen tragen Christen aus aller
Welt Liedgut zu den Feiern zusammen. In meiner Gemeinde
ist das Liederbuch «Lieder zwischen Himmel und Erde» eine
wichtige Quelle. Die Verbindung mit Gotteslobenden aus
aller Welt ist eine wunderbare Angelegenheit. Dem Psalmisten
sei Dank für diese Ermutigung.

Von: Gert Rüppell