Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich. Psalm 106,1
Der Vers ist mir seit Kindertagen vertraut. Als Tischgebet
gesprochen oder als Kanon gesungen hatte er seinen festen
Platz in der Familie. Er sollte uns daran erinnern, dass es
nicht selbstverständlich ist, dass wir genug zu essen haben
und ein Dach überm Kopf, dass wir bewahrt blieben vor
grossen Unglücken, dass wir sicher und behütet in einem
freien Land leben können, dass all das nicht unser Verdienst
ist: «Danket dem HERRN; denn er ist freundlich, und seine
Güte währet ewiglich.»
Das Gedächtnis des Dankens ist häufig kurz. Wie schnell ist
vergessen, was einem Gutes widerfahren ist, wo eine noch
mal glimpflich davongekommen ist, dass ich bewahrt wurde
in Gefahr? Der 106. Psalm führt solche Vergesslichkeit vor
Augen, indem er die Geschichte des Volkes Israel in Erinnerung
ruft. Gemeinsam soll bedacht und erinnert werden,
was gewesen und geworden ist. Es scheint, dass erst im
nachdenkenden Erinnern, in der Rückschau erkennbar wird,
wie Gottes Güte und Barmherzigkeit durch das Leben tragen
(Verse 45 ff.).
Darum werde ich mir heute Abend ganz bewusst Zeit
nehmen und auf dieses erste halbe Jahr 2024 zurückschauen:
Was ist gewesen und wie geworden? Wofür will ich GOTT
heute Dank sagen?
Von: Annegret Brauch