Die Stiftung Boldern unter neuer Führung

Seit Ende April 2024 führen Bernhard Egg und Urs Häfliger
die Stiftung als Nachfolger von Madeleine Strub-Jaccoud im
Co-Präsidium. Im Folgenden berichten sie über ihre Erfahrungen
im Amt.

Schriftlich geführtes Interview mit Heidi Berner (HB):
HB: Seit anderthalb Jahren führt ihr beide die Stiftung Boldern
im Co-Präsidium. Hat sich diese Organisationsform
bewährt?

BE: Meines Erachtens verläuft die Zusammenarbeit prima.
Wir ergänzen uns sehr gut. Jeder bringt seinen Erfahrungshintergrund
und sein Beziehungsnetz ein.
UH: Wir beide bringen viel Lebens- und Führungserfahrung
mit, und unsere verschiedenen Kernkompetenzen dienen
der Stiftung. Das Co-Präsidium hat sich meines Erachtens
sehr bewährt.


HB: Boldern hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Seit
wann seid ihr dabei?

UH: Beruflich und gesellschaftlich bin ich seit zwanzig Jahren
in Männedorf aktiv. Dabei hatte ich immer wieder von
Boldern gehört. Vor bald neun Jahren wurde ich in den Vorstand
des Trägervereins Boldern gewählt (als Quästor), später
als Geschäftsleiter ad interim für drei Jahre und danach
als Vizepräsident des Trägervereins. In dieser Zeit gründeten
wir die Stiftung und erhielten die Steuerbefreiung für die
Stiftung und den Förderverein.
BE: Meine ersten Besuche auf Boldern fanden statt, als ich
noch ein junger Kirchenpfleger war. Danach hatte ich keine
enge Verbindung. Die nächsten Berührungspunkte ergaben
sich mit der Wahl in den Kirchenrat der Reformierten Landeskirche.
In dieser Funktion begleitete ich die Gründung
der Stiftung Boldern und wurde nach dem Rücktritt aus dem
Kirchenrat in den Stiftungsrat gewählt.

HB: Aus einem Leuchtturm der Erwachsenenbildung und der
Spiritualität sind ein Tagungsort, ein Hotel und ein Wohnquartier
samt Spielplatz und Weiher entstanden. Wo finden
wir den Spirit von Boldern heute?

UH: Der Leuchtturm Boldern ist weiterhin gut und wunderschön
sichtbar ob Männedorf. Heute ist aus dem «Boldern
von einst» ein «Boldern für alle» geworden – so fand
die 1.-August-Feier 2025 der Gemeinde Männedorf auf Boldern
statt. Das wunderbar gewachsene Fundament von über
siebzig Jahren Boldern ist unser Fundament für eine erfolgreiche
Zukunft im Sinn von Boldern.
BE: Wir müssen offen und ehrlich festhalten: Das «alte»
Boldern ist Geschichte. Aber zum Glück und dank sehr viel
Engagement der Gründungsmitglieder konnte das Areal in
eine Stiftung überführt werden. Und Boldern ist und bleibt
ein Kraftort. Ein Ausdruck davon ist neben den erwähnten
gestalterischen Massnahmen – Weiher und Spielplatz – die
Veranstaltungsreihe «Boldern inspiriert».


HB: Welchen Stellenwert haben die Bolderntexte für euch
beide?

BE: Ich bin seit gut einem Jahr Mitautor, und das macht mir
viel Freude. Ich lese die Texte nicht konsequent jeden Tag,
aber ich lese sie, und sie sprechen mir oft aus dem Herzen.
Einzelne berühren mich naturgemäss weniger.
UH: Die Bolderntexte sind ein interessantes Standbein von
Boldern – insbesondere in der Kommunikation, der Beziehungspflege
und der Gesellschaft. Ich würde mir wünschen,
dass noch vermehrt weitere Zielgruppen für die Bolderntexte
gewonnen werden könnten – zum Beispiel Jugendliche
und Familien. Ich selbst lese von Zeit zu Zeit belebende Texte
darin und danke allen Autorinnen und Autoren für ihr tolles
Engagement.


Von: Heidi Berner