Gott spricht: Im Schweiss deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück. 1. Mose 3,19

Ich habe meine Kinder lange gestillt. Als sie das erste Mal anderes assen, hielt ich meine Wonneproppen im Arm und sinnierte: Alle 7000 Gramm sind durch meinen Körper gegangen – Fleisch von meinem Fleisch. Bald werden sie Karotten und Kartoffeln essen, gewachsen in Mutter Erde. Auch Brot und Fleisch stammen letztlich aus dem Boden – sei es das Getreide für Mehl oder das Gras, das Tiere fressen.
Doch wir haben den Ursprung unserer Nahrung oft aus dem Blick verloren. Statt Schweiss und Mühe sehen wir die geschönten Bilder der Werbung. Dabei ist Nahrung das, was uns tief mit der Erde verbindet. Und einst kehrt unser Körper zu ihr zurück – als Staub oder Asche. Das mag manchen Menschen Angst machen, mich tröstet es: Ich bin Teil eines grossen Kreislaufs – wunderbar eingerichtet!
Beim Essen bin ich auch mit allen Menschen verbunden: «Kumpane» kommt von com-panio – «der das Brot mit mir teilt». Nahrung verbindet uns mit denen, die sie essen – und mit denen, die sie herstellen. Auch wenn Maschinen heute viel Arbeit abnehmen: Viele Lebensmittel kommen aus weit entfernten Ländern, oft unter ausbeuterischen Bedingungen produziert. Auch das steckt in unserem Brot. Auch damit bin ich verbunden.

Von: Barbara Heyse-Schaefer