Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3,5

«In Gottes Namen» ist eine Floskel, ein Stossseufzer, der Schicksalsergebenheit ausdrückt. Begleitet vom Bekenntnis: «Es ist so, wie es ist.» Wenn es schlimm kommt, folgt vielleicht ein «um Gottes willen!».
So oder so – wer geistlos von Gott daherredet, verspricht sich nicht viel von seinem Namen. Der Prophet gibt denen, die den Namen Gottes anrufen, ein ganz anderes Versprechen. Wer ihn ruft, wird gerettet! Was gibt uns die Zuversicht, dass es kein leeres Versprechen ist? Es hört sich ein klitzeklein wenig nach Magie an, nach Simsalabim oder sonst einem Zauberwort. Und ist da nicht das harte Wort Jesu, «dass nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! in das Reich der Himmel eingehen wird, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut» (Matthäus 7,21).
Nein, Joel verspricht nicht Magie, sondern Pneumatologie! Es heisst: «Ich will meinen Geist ausgiessen über alles Fleisch.» (Joel 3,1) Wer den Geist hat, ruft Gott, und wer Gott ruft, bekommt den Geist. Und der Name? Der bürgt dafür. Gott heisst nicht «es ist, wie es ist», sondern «ich bin, der ich bin» (Exodus 3,14). Der Name ist nicht Schall und Rauch, Gott ist nicht anonym, kein Es, sondern Du. Im Namensanruf wird Gott gegenwärtig. Und wenn ich daran zweifle? Dann halte ich mich an den, der im Namen Gottes verspricht, dass der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken wird, die ihn darum bitten (Lukas 11,13). Amen!

Von: Ralph Kunz