Fröhlich lass sein in dir, die deinen Namen lieben!
Psalm 5,12

Einige Zeilen vor der heutigen Losung steht im Psalm das
wunderbare Wort von den «Ruhmredigen» (Vers 6), die
nicht vor Gott bestehen. Es ist ein Begriff, der so recht in
unsere heutige politische Landschaft passt. Wie viel Ruhmrede,
um nicht zu sagen Rumgerede, geschieht da beständig,
ohne dass zu Wort kommt, was hinter dem Losungsteil «die
deinen Namen lieben» als Wertekanon steckt. Die Vergehen
der Übeltäter, gegen die sich der Psalmist wendet und um
deren Sanktion er Gott anruft, sind vielfältig. Sie lügen, sind
blutgierig, böse, ungerecht, heucheln. Wenig Gutes lässt er
an denen, die sich nicht in der Liebe zu Gott bewegen.
Auch heute bestimmt häufig der eigene Ruhm das Handeln.
Entscheidungen werden wenig von jenen Werten
bestimmt, die am Horeb und auch in Jesu Bergpredigt Ausdruck
finden. Im Festhalten an diesen Werten aber drückt
sich die Liebe zum Namen Gottes aus, aus der für viele Fröhlichkeit
kommt.
Oft also scheint heute menschliches Handeln von Selbstsucht
geprägt. Doch immer wieder findet sich die Fröhlichkeit
bei jenen, die sich, vielleicht auch ohne ausgesprochenen
Bezug auf die Liebe Gottes, engagieren – in Integrationshilfen,
schulischen Vorlesestunden, bei der «Tafel».
Ihre Fröhlichkeit drückt für mich aus, was der Segen Gottes
ist, der uns wie mit einem Schilde (Vers 13) beschützt.

Von: Gert Rüppell