So spricht der HERR: Ich habe dein Gebet gehört
und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund
machen.
2. Könige 20,5

Endlich! Gott hat mich gesehen. Meine Tränen, mein Leid.
Alles, was mich beschäftigt, was mir auf dem Herzen liegt. Ich
habe es vor Gott gebracht. Immer wieder. Und jetzt, endlich,
hat er mich gehört. Erhört. – Aber das heisst noch nicht, dass
es jetzt sofort besser wird. Ich werde wohl weiterhin Geduld
haben müssen. Meistens braucht es Heilungszeit. Das geht
nicht von jetzt auf gleich. Nach und nach werde ich gesund.
Langsam geht es besser. Doch selbst wenn die Wunden verheilen:
Narben bleiben.

Ich blättere gerade im Gedichtband «Ortlose Nähe» von
Erika Burkart, als deine Zeilen mich erreichen, lieber Lars.
Darf ich dir heute mit einem Gedicht von Erika Burkart antworten?
Es heisst «Die Häutung»:

Schale um Schale
und Haut um Haut.

Wie man litt zeitlebens
an seinem verborgensten
Korn.

Von: Lars Syring / Chatrina Gaudenz