Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft
in Christus Jesus entspricht. Philipper 2,5
Das sind Zeilen aus der ältesten Hymne der Christenheit. Paulus schrieb sie im Gefängnis und spricht darin vom heruntergekommenen Gott, über den Weg zum Kreuz und die Selbsterniedrigung Jesu Christi.
Wir sollen den «Massstab» (Gute Nachricht Bibel) bedenken, den Jesus Christus gesetzt hat im Umgang miteinander. Wir sollen nichts aus Eitelkeit tun, den anderen höher achten als uns selbst und immer daran denken, das zu tun, was dem anderen dient, und unseren Eigennutz hintanstellen.
Das ist eine moralische Maxime, der wir nicht immer folgen, sie nicht stets im Auge haben, sie vergessen, verdrängen, sie bisweilen unnötig finden.
Und dennoch: Es ist wichtig, um sie zu wissen, wesentlich auch, dass sie uns in den Sinn kommt. Immerhin haben wir dann die Möglichkeit, unseren Kurs zumindest im Nachhinein zu korrigieren.
Wir sind keine Heiligen, weder sind wir ganz gut noch ganz böse. Aber es ist notwendig, einen Kompass zu haben und ihn zu gebrauchen, wenn wir straucheln.
Sich mit der Maxime zu identifizieren und zu meinen, wir befolgten sie immer, ist gefährlich. Das führt zu Hybris und Eingenommenheit, zur Grandiosität des Narzissten, deren Preis Verdrängung und Verleugnung ist.
Von: Kathrin Asper