Verlasst euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen:
Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel,
hier ist des HERRN Tempel! Sondern bessert euer Leben
und euer Tun. Jeremia 7,4–5
In harten, klaren Worten klagt der Prophet Jeremia im Namen
Gottes das Volk an. Die heutige Losung stammt aus einer
Gerichtsrede, sie wird vorgetragen im Tor, am Eingang des
Tempels von Jerusalem. Die Gerichtsrede richtet sich gegen
die Taten der Menschen, sie richtet sich aber auch gegen
den Jerusalemer Tempel, also gegen das religiöse Zentrum
und die herrschende Religiosität der Menschen. Mit solchen
Reden ist Jeremia in viele Fettnäpfchen getreten. Er hat sich
damit keine Freunde gemacht. Sein Schicksal endet auch
tragisch. Er wird in den Kerker gesperrt und später nach
Ägypten verschleppt. Dann verlieren sich die Spuren.
Was will uns Jeremia sagen? Er will uns sagen: Gott liebt
Kritik. Man kann Gott ruhig die Meinung sagen.
Liebe Menschen, tut das immer wieder offen und ehrlich,
auch im Gebet. Gott kann mit Kritik umgehen. Gott liebt
ebenso das Recht. Das Recht dient dem Schutz der Schwachen
und den Menschen, die sich nicht selbst helfen können.
Und Gott liebt Erbarmen. Auch Jesus hat immer wieder
vom Erbarmen und von der Barmherzigkeit gepredigt. Ohne
Erbarmen, Barmherzigkeit und Nächstenliebe wären wir in
unserer Gesellschaft verloren. Wir haben klare Aufträge
erhalten!
Von: Carsten Marx