In keinem andern ist das Heil, auch ist kein
andrer Name unter den Menschen gegeben, durch
den wir sollen selig werden.
Apostelgeschichte 4,12

Wenn es etwas gibt, das mich immer wieder von Neuem dazu bringt, mich dem christlichen Glauben zuzuwenden, dann ist es der Wunsch nach einer Fokussierung. Das tiefe Bedürfnis, mich auf etwas Wesentliches zu konzentrieren, das mich umfassend erfüllt und gegen alles Unverständliche, Zuviele, ja Zerstörerische zumindest etwas zu schützen vermag. Vermutlich ist es genau das, nach dem die Urgemeinde Jerusalems verlangte, als ihnen Petrus diesen Vers mit Bezug auf Jesus zuschmetterte: Nur in Jesus findet ihr Heilung.
Es waren politisch unruhige Zeiten wie heute. An jeder Ecke tummelten sich rechthaberische Wahrheitsprediger. Die Menschen waren verunsichert: Was gilt, wer hat recht, wem sollen wir glauben? Und trotzdem konnte sich in dieser aufgeheizten Stimmung der christliche Glaube formieren.
«Die Apostelgeschichte ist die Meistererzählung des Urchristentums», schreibt ein renommierter Theologe. Auch ohne fundiertes Wissen spüren wir in diesem Vers eine kraftvolle erzählerische Einfachheit, die sich um Jesus dreht. Der Fokus liegt auf dem einen Namen, der uns Unversehrtheit, Schutz, Rettung – oder eben Heil bringt. Ich nehme mir heute aus diesem Vers die Kraft, mich auf etwas Wesentliches zu fokussieren, das mich mit diesem Heil erfüllt und gegen allzu viel Besorgniserregendes schützt.

Von: Esther Hürlimann