Du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen. Psalm 16,10
Da ist einer, da ist eine gewiss, dass Gott unser Leben will, schützt und fördert und dass Gott uns deshalb nicht dem Tod und dem Nichts überlässt, sondern bei sich, im Leben,
in der Liebe birgt. – Wie kommt er dazu? Wie findet eine heraus aus dem Zwielicht des Zweifels und der ständigen Ungewissheit in ein solches Vertrauen, das nicht einmal mehr vor dem Tod Angst hat?
Psalm 16 ist der Psalm von Menschen, die den Grundentscheid gefällt haben, sich auf Gott und nur auf Gott zu verlassen. Sie haben beobachtet, wie es jenen geht, die sich auf Gott verlassen, und was umgekehrt das Schicksal derer ist, die «fremden Göttern» vertrauen. Das hat sie zum Schluss kommen lassen: «Mein ganzes Glück finde ich beim Ewigen, nur bei Ihm.»
Nun machen sie die entsprechenden Erfahrungen. Ich vermute, dass ihr Leben ab diesem Zeitpunkt dennoch kein gemütlicher Spaziergang auf ebenem, von der Sonne beschienenem Weg ist. Es ist aber ein Lebensweg, auf dem das Vertrauen sich bestätigt, die Liebe wieder und wieder erlebt wird.
Der Psalm dankt für Gutes, das von Gott kommt. Und er berichtet davon, wie die Betenden ihrerseits dieses Vertrauensverhältnis pflegen: in lebendiger Kommunikation, sogar in schlaflosen Nächten. Das trägt und bleibt über den Tod hinaus.
Von: Benedict Schubert