Der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott;
er wird dich nicht verlassen noch verderben. 5. Mose 4,31
Wer ist mit «dein» angesprochen? 5. Mose 4 steht unter
dem Titel «Ermahnung zum Gehorsam». Das Volk Israel wird in einem längeren Text zuerst desillusioniert. Es wird zerstreut werden, es wird «Göttern dienen, die das Werk von Menschenhänden sind» usw. Wird es aber in der Not von ganzem Herzen und von ganzer Seele nach Gott fragen,
ihn suchen und finden (!), dann gilt die Zusage unseres Losungswortes.
Wie wäre es, wenn wir von «unserem» Gott sprechen würden, so, wie wir ihn auch im Vaterunser anrufen? Was ist unser Gottesbild? Stellen wir uns einen Ermahner vor, der uns auf die Finger schaut, wie wir uns auf Erden verhalten? Oder eine barmherzige Kraft, die uns stärkt und nicht verlässt, auch nicht in der Not? Gott ist die Liebe, haben wir in der Sonntagsschule gesungen. Schauen wir in die Welt hinaus, sehen wir viel Hass, Zerstörung, Unversöhnlichkeit und Katastrophen. Nur die (Nächsten-)Liebe kann das überwinden. Das war nach meiner Überzeugung der Antrieb von Jesus Christus und sein Gottvertrauen. Wo zwei oder drei in seinem Namen beisammen sind, da ist er (da ist die Liebe, möchte ich ergänzen) mitten unter ihnen. Empfangen wir Liebe und schenken wir Liebe weiter, sind wir nicht verlassen!
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Von: Bernhard Egg