Er aber, unser Herr, Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns liebt und uns durch seine Gnade ewigen Trost und gute Hoffnung gibt, ermutige eure Herzen und stärke euch zu jedem guten Werk und Wort. 2. Thessalonicher 2,16–17
Da sitzt Yvonne mit ihren neun Jahren. Vor einigen Monaten ist ihre Mutter plötzlich gestorben. Ihre Familie muss jetzt damit fertigwerden. Yvonne, die einjährige Schwester Mareike und ihr Papa, der jetzt berufsunfähig ist. Was bedeutet in dieser Situation Trost? Wie kann man hier trösten? Trost ist eine Hilfe, die sich niemand selbst geben kann. Doch genau diese Hilfe von aussen macht es so schwer. Sich einzugestehen: Ich bin bedürftig und ich verzichte darauf, nach Trostersatzmitteln zu greifen. Trösten ist eine hohe Kunst. Beim Trostspenden braucht es viel Fingerspitzengefühl. Diejenigen, die Trost spenden, wollen oft zu schnell helfen oder wissen oft zu schnell, was einem anderen fehlt. Trost bedeutet auch: Ich muss die gegenwärtige Situation des anderen aushalten und ertragen.
Paulus sagt in unserem heutigen Lehrtext, trösten sei eine Gotteskunst. Er nimmt auf, was wir mit Trost meinen und erleben, und gibt uns damit einen Begriff, mit dem wir Gottes Wirklichkeit für uns auf den Punkt bringen können: Gottes Trost ist österlich. Gottes Trost hat eine Eigendynamik. Gottes Trost lässt auferstehen und ermutigt uns Menschen. Trost braucht nicht nur Umarmung, sondern viel Zeit. Das schenkt mir Mut und Hoffnung!
Von: Carsten Marx