Die den HERRN lieb haben, sollen sein, wie die Sonne
aufgeht in ihrer Pracht!
Richter 5,31

Die heutige Losung bildet den Schluss des Siegesgesangs von
Debora und Barak. Sie hatten die Kanaaniter und deren Tyrannei besiegt.
Die Israeliten hatten Gott vergessen, ihren Glauben verloren und
hingen Baal an, dem Gott materieller Güter.
Debora, Richterin und Prophetin, rief zum Kampf auf. Barak,
der Heerführer, wollte, dass sie mit ihn in den Kampf zieht,
«denn Gott ist mit dir». Und sie siegten. So fanden die Israeliten
zurück zu Gott und seiner Liebe und konnten dadurch selber
die Liebe zu ihm in ihrem Herzen spüren, so, «wie die Sonne
aufgeht in ihrer Pracht».
Vor vielen Jahren fuhr ich mit dem Fahrrad von Gersau am
Vierwaldstättersee zur nahe gelegenen Chindlikapelle. Neben
vielen Votivtafeln war da auch ein Gedicht an Maria mit der
Bitte «Maria, hilf streiten mir». Das erstaunte mich, gilt doch
Maria als sanft und durchaus nicht streitbar. Dazu kommt mir
noch in den Sinn, dass in der Ostkirche die Ikone «Muttergottes
des Zeichens» in den Schlachten an vorderster Front mitgetragen
wurde.
Gemäss der heutigen Losung und ihrem Kontext hängen
demnach Kampf und Sieg auch von der Frau ab. Weiblicher
Einfluss garantiert den Sieg, denn er ist auf Gott ausgerichtet.
Ich denke, es ist wesentlich, dass – in welchem Streit oder
Kampf auch immer wir uns befinden – wir auf einen inneren
Kompass ausgerichtet sind, der auf die Transzendenz verweist.
So bleibenwirin der LiebeGottes und können diese vermitteln,
trotz allem Säbelrasseln.

Von: Kathrin Asper