Auf den HERRN traut mein Herz, und mir ist geholfen.
Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit
meinem Lied.
Psalm 28,7

Da haben Menschen in ihrem Herzen Vertrauen; sie sind
dadurch fröhlich geworden, und deshalb singen sie. Was
aber, wenn dein Vertrauen etwas wackelig geworden ist und
deine Grundfreude einer etwas müden Rat- und Lustlosigkeit
gewichen ist? Das kommt auch bei Menschen vor, die
eigentlich ihren Glauben, ihr Vertrauen pflegen (indem sie
beispielsweise täglich die Losungen lesen).
Dann kannst du den Weg auch in der entgegengesetzten
Richtung gehen und mit dem Singen anfangen. Im Reformierten
Gesangbuch zum Beispiel stehen die Nummern 666
bis 707 unter dem Titel «Vertrauen». Ich selbst singe gerne
«Hymns» aus dem angelsächsischen Raum. Manche lieben
die Gesänge aus Taizé oder aber Anbetungslieder. Auch Lieder,
die eigentlich schwermütig und traurig sind, können
eine heilsame Wirkung haben. In einem Konzert sagte die
sephardische Sängerin Yasmin Levy einmal lachend: «I’m
only happy when I can sing sad songs. / Ich bin nur glücklich,
wenn ich traurige Lieder singen kann.»
Wenn ich singe, kommt etwas in Bewegung. Und wenn ich
mich und erst recht die, die mit mir singen, vom Vertrauen
singen höre, dann erlebe ich, dass es mir leichter wird ums
Herz. Meine Betrübnis weicht einer gelassenen Heiterkeit
und mein Vertrauen hat wieder Boden gewonnen.

Von: Benedict Schubert